Ziel der Behandlung ist die Entfernung und Reinigung des bakteriell entzündeten Gewebes in den Wurzelkanälen des betroffenen Zahnes.
Mit Handinstrumenten, maschinell rotierenden Feilen, chemischen Spüllösungen und medikamentösen Einlagen wird versucht, möglichst viele Bakterien aus dem Kanalsystem zu entfernen. Weil aber ca. 20 bis 30 Prozent der Bakterien resistent gegen diese Medikamente sind, verbleiben die Keime in den Kanälen zurück und können Monate oder Jahre später zu einer Entzündung des den Zahn umgebenden Knochens führen.
Aus diesem Grund behandeln wir die Kanäle unmittelbar vor der Wurzelkanalfüllung mit der Methode der „photoaktivierten Chemo-Therapie“ (PACT).
Damit können wir 99,9% aller aktiven Bakterien abtöten. Das Prinzip der photoaktivierten Therapie stammt aus der Tumorbehandlung.
Man nutzt den schnellen Stoffwechselumsatz von aktiven Zellen wie Tumorzellen, aber auch von Bakterien, um diese selektiv zu markieren. So genannte Photosensitizer werden von Bakterien innerhalb einer Minute an der Zellwand angelagert. Unter Bestrahlung mit hoch energetischem Licht, einer speziell auf die Markerlösung abgestimmten Wellenlänge, wird an der Bakterienzellwand aktiver Sauerstoff gebildet, der die Zellwand der Keime zuverlässig zerstört.
Welche Vorteile haben Sie als Patient?

Auch in engen und schwer zugänglichen Wurzelkanälen können wir diese effektive Therapie durchführen. Es entsteht keine Verletzung des umliegenden Zahnhart- und Weichgewebes. Es gibt keine unerwünschten Nebenwirkungen.
Das Risiko einer späteren erneuten Entzündung des Knochens um den wurzelbehandelten Zahn wird deutlich reduziert. Somit kann ein operativer Eingriff wie die Wurzelspitzenresektion oder gar die Entfernung des Zahnes oft vermieden werden.
Welche Erkrankungen können mit PACT behandelt werden?
Parodontitis:
Zähne mit entzündlichem Knochenabbau können wir zusätzlich zur minimalinvasiven Parodontaltherapie mit dem PACT-System behandeln und oft eine gleichzeitige Antibiotikaeinnahme überflüssig machen.
Karies
Bei ausgedehnter tiefer Karies entfernen wir die aufgeweichte Zahnhartsubstanz sehr schonend mit einem sterilen Einmalbohrer aus Kunststoff (Polybur). Weil dieser Bohrer weicher ist als die umgebende gesunde Zahnsubstanz, ist das Risiko der Eröffnung der Zahnpulpa und damit einer notwendigen Wurzelkanalbehandlung deutlich reduziert.
Periimplantitis
Bakterielle Entzündungen um ein Implantat können wir ebenfalls mit dem PACT-System behandeln. Auch das oftmals infizierte Implantatinnere können wir sterilisieren. Damit reduzieren wir das Risiko eines Implantatverlustes.